In Pflegeeinrichtungen investieren?
Durch die Niedrigzinspolitik der EZB, die Investoren in einen Anlagenotstand getrieben hat, wird das private Investment in die Pflegebranche (Pflegeheime) weiter befeuert. Ferner durch die Zunahme des Seniorenanteils in der Bevölkerung. Die Nachfrage nach Pflegeheimplätzen steigt unaufhaltsam, rechnen Branchenexperten immer wieder vor. Deutschland braucht bis zum Ende dieses Jahrzehnts jährlich zwischen 210 und 390 zusätzliche Pflegeheime, heißt es beim Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA, der bei der International Real Estate Business School (IREBS), Teil der Uni Regensburg, eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben hatte.
Professionelle Anleger wie Fonds, Versicherungen und private Investoren aus dem In- und Ausland haben das vernommen und investieren kräftig. Die Käufe und Verkäufe von Pflegeheimen sind auf Rekord-Niveau. 2020 stieg das Transaktionsvolumen mit deutschen Gesundheitsimmobilien – Alten- und Pflegeheime, Häuser mit betreutem Wohnen, Versorgungszentren, Ärztehäuser, Reha-Einrichtungen und Kliniken – um 61 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Pflegeheime hatten daran einen Anteil von 72 Prozent.
Jüngster Coup war die Übernahme von 19 deutschen Pflegeheimen durch einen belgischen Investor, der sich auf Investitionen in europäische Gesundheitsimmobilien spezialisiert hat. Es wurden 245 Millionen Euro investiert. Dieser baut aber auch selbst – mit der Begründung, dass von staatlicher Seite in den Ländern Europas zu wenig getan wird, um die wachsende Nachfrage zu decken. Private Betreiber und Behörden verließen sich darauf, dass Investoren die Immobilien erstellten und finanzierten, heißt es seitens des Investors.
Fazit:
Der Bedarf an Alten- und Pflegeeinrichtungen ist enorm und wird kurz- bis mittelfristig weiter massiv steigen. Gleichzeitig ist mittelfristig damit zu rechnen, dass die Preise für Pflegeimmobilien astronomische Höhen erreichen dürften. Für ein lukratives Investment ist also eine kurzfristige Investmententscheidung gefragt.
Ein Investment in Pflegeeinrichtungen erscheint kurz-, mittel- und langfristig als eine sehr gute, lukrative und zukunftssichere Entscheidung mit langfristig sicheren Renditen und sicherem Wachstum. Ganz abgesehen von einer starken sozialen Komponente für Investoren.
Das alles betrifft besonders kleinere, regionale Einrichtungen mit bis zu ca. 50 bis 60 Betten, denn der Trend geht eindeutig in diese Richtung. Die großen „Bettenburgen“ dürften mittelfristig der Vergangenheit angehören. Der Grund ist in dem Umstand zu sehen, dass die Betroffenen in den kleineren Einrichtungen eine bessere, individuellere Betreuung erwarten und nicht nur eine buchhalterische Nummer sind.